Verkabelung Wohnung

**Watch** · 21.09.2014, 15:50

Hallo zusammen

Ich weiss nicht genau ob ich mit meinem Anliegen bzw. Problem hier richtig bin, wenn nicht bitte ich um Nachsicht. Es geht um die verlegung von Leitungen und das setzen von Dosen für den empfang von Kabelfehrnsehen.

Ich leg einfach mal los...

Wir bekommen in kürze einen Kabelanschluss. Um die Verkabelung im Haus kümmern wir uns selbst, nicht der Vermieter. Das Klinkt sicher erstmal komisch, ist aber so!
Im Keller des Hauses befindet sich der "Kabelanschlusskasten". Von diesem habe ich ein Koaxialkabel, durch den Kamin(nein, dieser ist nicht mehr in betrieb) bis in unser Wohnzimmer verlegt. Hier, direkt am Kamin, hätte ich nun gerne die erste Dose zum Anschluss eines Modems gesetzt. Eine weitere Dose soll an der gegenüber liegenden wand im gleichen Zimmer sitzen. Zum anschluss eines TV-Gerätes und optional eines AV-Receivers. Von dort aus durch die Wand in den dahinterliegendem Raum. Hier Soll dann eine Dose nur für ein TV-Gerät gesetzt werden.
Außerdem würde ich die Leitung gerne, direkt an der Dose für das Modem, irgendwie abgreifen und weiter durch den Schornstein über die Decke in einen anderen Raum(Küche) führen, um dort eine weitere Dose zum anschluss eines weiteren TVs zu setzen. Die Dose für die Küche, könnte natürlich auch schon im Keller abgegriffen werden...
Meine Frage also : Ist dies so möglich. Und wenn ja, welche Dosen, etc. bräuchte ich dafür?

...wie gesagt, ich hoffe ich poste hier richtig und würde mich sehr freuen, wenn mir jemand weiter helfen könnte.

Gruß Watch

**mattmasch** · 21.09.2014, 16:13

...als ertste Frage wäre dann schon mal was du da für Kabel verlegt hast.
Ich hoffe das es LCD111 von Kathrein ist, bei irgendeinem Kabel aus dem www wird es schon die ersten Probleme mit deinem Kabelanbieter geben.
Was du für Dosen mit welcher Durchgangsdämpfung du wo benötigst wird dir hier niemand sagen können, ohne die genauen Kabellängen und Kabeltyp zu kennen.
Stell dir diese Aufgabe nicht so einfach vor, solch eine Installation ist normalerweise ohne Messgerät für die Pegel nicht zu machen, da die pegel an allen Dosen exakt eingehalten werden müssen.
Ist bei Kabelanschluss bedeutend kritischer als bei Satellitenempfang.

**Watch** · 21.09.2014, 16:32

Hallo mattmasch

Ertsmal danke das du dir die Zeit genommen hast!

Ich habe folgendes Kabel verlegt: ZA-TEC SAT 3000 Kiaxialkabel 75 Ohm - Klasse A+ 120 dB RLY6B.
Ich hoffe mal, das es dafür geeignet ist...ansonsten kann ich mir das messen ja erstmal sparen...

Gruß

Edit: ich weiss nicht genau ob ich einen link setzen darf, deshalb lass ich es einfach mal...

**mattmasch** · 21.09.2014, 16:40

...also, zu diesem Kabel kann ich gar nichts sagen, das findet man ja nirgendwo!
Hast du techn. Daten für dieses Kabel, wie wenigstens, aus welchen Material besteht die Ader ( Kupfer, oder STAKU (Stahl-Kupfer) und wie dick ist sie, aus welchem Material ist die Schirmung, verzinntes Kupfer, oder Alu, Alufolie verklebt oder nicht.
Du siehst, ist gar nicht so einfach.
Wäre besser gewesen vor Beginn deiner Arbeiten hier mal nachzufragen!

Ich glaube nicht das dieses Kabel von deinem KNB in seinen Anlagen zugelassen ist.

**Watch** · 21.09.2014, 16:46

...Also es ist so, ein Messgerät plus jemand der es bedienen kann, wäre verfügbar. Jetzt erklär mich bitte nicht für bescheuert, aber ich arbeite in einer Elektriker Firma. Ich bin dort aber für den Hochbau zuständig. Der Kollege, der sich damit am besten auskennt...nunja, ich würde ungern in seiner Schuld stehen. Deshalb würde ich dieses Problem gern so weit es geht alleine lösen. Oder wenigstens alles soweit vorbereitet und parat haben das er nur einmessen müsste.

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bei Google unter "ZA-TEC SAT 3000" der erste treffer. Ist ne pdf mit datenblatt.

**Watch** · 21.09.2014, 17:17

Hallo mattmasch

Hab gerade mal die Eigenschaften verglichen, es hat so ziehmlich exakt die gleichen Eigenschaften wie das Kathrein. Wüsste also nicht warum es damit ein Problem geben sollte...

gruß Watch

**mattmasch** · 21.09.2014, 17:29

...OK, habe es gefunden.
Hat ja wenigstens einen CU Leiter, wenn auch nur ein Alu-Geflecht.
Benötigen würdest du auf jeden Fall eine Multimediadose, und 3 Durchgangsdosen wobei du in den letzten Dosen eines Stranges einen Endwiderstand einsetzen musst.
Die Küche würde ich an deiner Stelle direkt aus dem Keller ziehen und da einen Verteiler setzen.
Auch würde ich die Multimediadose separat aus dem Keller ziehen (wenn noch möglich).

**Doc** · 21.09.2014, 17:53

Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar.

Naja, ich kannte diesen Hersteller bisher auch noch nicht, sieht aber doch recht anständig aus.
Ist eben kein Hersteller von Sat bzw. Rundfunk-Empfangstechnik allgemein, sondern eher auf Netzwerk- und Telekommunikationstechnik spezialisiert. Bietet aber auch hochwertiges Koaxkabel an.

Ich denke, das Kabel ist nicht schlecht.
Scheint tatsächlich mit LCD 95/LCD 111 vergleichbar zu sein.

Aber, ich schließe mich da eigentlich grundsätzlich der Meinung von mattmasch an.
Kathrein-Kabel ist absolut erste Wahl ! Es gibt kein Besseres !
Und die Dosen würde ich ebenfalls von Kathrein nehmen. (für Kabelfernsehen, BK-Durchgangsdose ESD 44)

**mattmasch** · 21.09.2014, 18:52

...und als Multimediadose die KATHREIN ESM 32 Modem Durchgangsdose 3f und als Verteiler den Kathrein-EBC03 Verteiler 3-fach 5 - 1000 MHz.
Dazu dann gleich die KATHREIN-ERA12 Abschlusswiderstand 75 Ohm kaufen.
Dann auch nich die ollen aufdreh-Dinger von Steckern benutzen, die sind nicht mehr zeitgemäß.
Entweder ihr habt in der Firma Crimpzange und Crimpstecker oder verwende die CABELCONF-56 5.1 Self Install F-Kompressionsstecker blau RG6 / 7 mm.

**Dipol** · 21.09.2014, 18:56

Zitat von Doc

Ich denke, das Kabel ist nicht schlecht.
Scheint tatsächlich mit LCD 95/LCD 111 vergleichbar zu sein.

Bei Antennenkabeln mit Staku-Innenleiter oder Alu-Geflecht besteht die Gefahr passiver Intermodulationen. Ob dieses Kabel hinsichtlich der Alterungsstabilität einem LCD-Produkt vergleichbar ist, wird sich erst in einigen Jahren herausstellen. Die großen Kabelnetzbetreiber bestehen inzwischen alle auf Schirmdämpfung und Kopplungswiderstand nach Class A+ und diesbezüglich ist das Kabel derzeit LCD 95/LCD 111 überlegen, weil man bei KATHREIN bei der Umstellung auf Class A+ länger braucht als diverse Mitbewerber. Man ist aber an einer Produktumstellung dran, das LCD 90 war ursprünglich auch nur ein Class B-Kabel.

Das ist das erste mir bekannte Kabel mit einem Alu-Geflecht, das nicht nicht nur mit unseriösen peakorientierten Voodoo-Werten (einzelne Ausreißer-Spitzenwerte) der Schirmdämpfung beworben, sondern mit Messdiagramm der Schirmdämpfung angeboten wird. Noch bemerkenswerter für ein Alu-Kabel ist der Kopplungswiderstand < 2,5 mΩ/m, welcher allerdings nicht durch ein Messprotokoll belegt ist und verklebte Folie.

Ich werde versuchen das Messblatt des Kopplungswiderstands und ein Kabelmuster zu bekommen und dieses in einer CoMet nachmessen lassen. Auch wenn sich für Schirmdämpfung und Kopplungswiderstand Class A+ bestätigen glaube ich nicht, dass ein regionaler BK-Netzbetreiber dieses Alu-Kabel jemals zertifizieren wird.

BTW: Höhere Schirmdämpfungen als die im Diagramm eingezeichnete rote Grenzlinie nach EN 50117 sind definitiv ohne praktischen Nutzen.

**Doc** · 21.09.2014, 18:59

@ mattmasch

Dem gibts wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Zitat von mattmasch

...Dann auch nich die ollen aufdreh-Dinger von Steckern benutzen...

...sprach der säxsche Ferscht.

**Watch** · 21.09.2014, 19:07

Ok, danke mattmasch und Danke auch an Doc, für eure unterstützung. Hatte mich gerade die Dosen von Axing angesehen, werde nun aber auf Kathrein umschwenken. Beim Kabel wirds bleiben da ich davon noch die entsprechende Menge auf Vorrat hab.

Ich würde gern nochmal zusammen fassen, damit ich nix missverstanden hab...

Ich benötige einen 3-fach verteiler. Diesen werde ich direkt im Keller vorm kamin positionieren. 1. um Kabelgewirr im Keller und 2. um mir noch ein paar meter Kabel zu sparen. Ausserdem hängt der Verteiler dann im Heizungsraum. Somit relativ trocken.

Von da aus, eine Leitung zur Küche. Eine Durchgangsdose mit geringer Anschlussdämpfung plus Endwiderstand.

Eine 2. Leitung vom Verteiler ins Wohnzimmer. Durchgangsdose mit geringer Anschlussdämpfung und Endwiderstand. Hier Kommt das Modem ran.

Eine 3. Leitung ins Wohnzimmer. Multimediadurchgangsdose mit höheren Anschluss, aber dafür geringeren Durchgangswiderstand.

Von der Multidose durch die Wand ins Schlafzimmer. Dort dann die letzte Durchgangsdose, wieder mit geringen anschlusswiderstand und Endwiderstand.

Hab ich das so richtig verstanden. Wenn ja würde ich die Sachen dann besorgen, anschliessen. Dann von meinem Lieblingskollege durchmessen lassen und im Anschluss dem Techniker vom Kabel bescheid sagen, das er kommen kann.
Richtig?

Gruß Watch

**raceroad** · 21.09.2014, 19:14

Zitat von Watch

Hier, direkt am Kamin, hätte ich nun gerne die erste Dose zum Anschluss eines Modems gesetzt. Eine weitere Dose soll [....]

Außerdem würde ich die Leitung gerne, direkt an der Dose für das Modem, irgendwie abgreifen und weiter durch den Schornstein über die Decke in einen anderen Raum(Küche) führen,

Direkt ab der ersten Dose, an die das Modem soll, geht das nicht. Es gibt zwar eine Durchgangsdose mit einem Stamm- und einen zusätzlichen Abzweigausgang. Die ist aber erstens keine Multimediadose, und zweitens sind die Anschlusswerte ungünstig.

Zitat von mattmasch

Benötigen würdest du auf jeden Fall eine Multimediadose, und 3 Durchgangsdosen wobei du in den letzten Dosen eines Stranges einen Endwiderstand einsetzen musst.

Zitat von Doc

Und die Dosen würde ich ebenfalls von Kathrein nehmen. (für Kabelfernsehen, BK-Durchgangsdose ESD 44)

Falls man nicht die Variante mit einem separaten Kabel zur Multimediadose wählt, sondern der ersten Dose, an die das Modem soll, noch weitere Dosen nachschalten möchte, dann geht das aber entweder nur, indem man überall Multimediadosen verwendet, selbst wenn feststeht, dass das Modem an die erste soll, oder man muss als Multimediadose einen speziellen Typ mit Hochpassfilter am Stammausgang nehmen wie z.B. von Axing die Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. . KATHREIN hat keine solche Sperrdose im Programm.

Denn Multimediadosen unterscheiden sich von "normalen" Dosen wie z.B. der ESD 44 nicht nur durch den zusätzlichen Anschluss für das Modem. Weitere Besonderheit ist, dass an den Anschlüssen für Radio / TV Frequenzen unterhalb von UKW und damit der Internet-Rückkanal geblockt wird. Das ist wichtig, weil ein Empfangsgerät sonst Ingress in den Rückkanal pusten könnte. Daher darf man "normale" Dosen immer nur nach einem Rückwegsperrfilter, egal ob dosenintern oder extern, verwenden.

In der Variante mit dem separaten Kabel müsste man eigentlich keine Multimediadose besorgen. Die gehört mit Kabelinternet ebenso wie die Überlassung und die Einpegelung eines rückkanalfähigen Verstärkers normalerweise zum Grundumfang und wird vom Technikers des Netzbetreibes installiert. Diese MM-Dose kann man über einen ersten Abzweiger versorgen, von dem es über den Filter zu den weiteren Dosen geht.

**mattmasch** · 21.09.2014, 19:17

...so müsste das funktionieren, und dann drücke die Daumen das dem Monteur deines KNB dein Kabel ansteht.

**Watch** · 21.09.2014, 19:27

@Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar.

Die Zander Gruppe ist bei uns in der Region auch mehr mit dem vertrieb von Sanitärgegenständen beschäftigt... ist mir eben erst aufgefallen das, das wir das kabel auch von denen beziehen.

Wenn es bei euch nicht zu bekommen ist, sag bescheid. Dann könnte ich dir das nen Meter zu kommen lassen...

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Ok, dann wird es jetzt erstmal so gemacht!
Danke Jungs, ihr habt mir echt weitergeholfen!

Gruß Watch