Künftig wahrscheinlich zwei Abos für alle Spiele notwendig
Deutsche Fußball-Fans werden sich in Zukunft wohl zwei Abos zulegen müssen, wenn sie alle Spiele der Fußball Bundesliga im Pay-TV sehen möchten. Dieses Szenario wird laut Angaben von Personen, die mit dem aktuellen TV-Rechte-Lizenzierungsverfahren der Deutschen Fußball Liga (DFL) vertraut sind, immer wahrscheinlicher. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Ab der Saison 2017/2018 wird Sky offenbar deutlich mehr Konkurrenz auf dem deutschen Pay-TV-Markt bekommen. Wenn die DFL die vom Bundeskartellamt geforderte "No Single Buyer Rule" umsetzt, wird nicht nur der bisherige Rechte-Inhaber Sky die Spiele der Fußball Bundesliga zeigen, sondern auch ein Wettbewerber. Denkbar ist nach momentanem Stand der Dinge zum Beispiel, dass Sky nur noch die Spiele am Samstag und Sonntag live und exklusiv zeigen darf. DFL-Chef Christian Seifert hofft laut Reuters darauf, dass sich das Kartellamt dafür erwärmen kann, dass ein zusätzlicher Player am Bundesliga-Pay-TV-Markt die Live-Spiele am Freitag- und (dann neu) auch am Montag-Abend von Sky übernehmen wird. Damit würde man dem finanzstarken bisherigen Partner die pure Exklusivität nehmen, aber gleichzeitig nicht zu sehr schwächen. Ob dieses Vorhaben tatsächlich ausreicht, wird sich allerdings erst mit den detaillierten Ausschreibungsmodalitäten klären, die im Laufe der kommenden Wochen vorgestellt werden sollen.
Bei Sky ist man von den aktuellen Plänen selbstredend nicht begeistert. Reuters zitiert eine Person aus dem Umfeld des Senders mit den Worten: "Auch wenn das Kartellamt für die 'No-Single-Buyer'-Rule entscheidet, kann man das noch anfechten - notfalls vor Gericht." Eine klare Kampfansage. Doch eine Klage wäre möglicherweise mit einem jahrelangen Prozess verbunden, was keinem Beteiligten wirklich helfen dürfte. Als mögliche Sky-Wettbewerber werden Constantin Medien (Sport1), die Eurosport-Mutter Discovery und die Perform Group (Spox, Sportal) sowie Amazon, Google, Yahoo und auch die Deutsche Telekom gehandelt.
Quelle: inside-digital.de
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