20.03.2014, 11:09 Uhr, ps
Nach der Übernahme durch Vodafone könnte auch die marke Kabel Deutschland mittelfristig verschwinden. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" teilte der scheidende Vorstandschef Adrian von Hammerstein nun mit, dass man sich wohl zukünftig auf die Marke Vodafone konzentrieren werde.
Als Vodafone im vergangenen September Kabel Deutschland schluckte, stellten sich natürlich mehrere Fragen, wie es mit dem größten deutschen Kabelnetzbetreiber unter der Ägide des britischen Telekommunikationskonzerns weiter gehen würde. Mittlerweile ist bekannt, dass die Briten wohl in Zukunft ihr gesamtes Festnetzgeschäft in Deutschland und vielleicht auch in Europa von Unterföhring aus lenken wollen. Fraglich ist allerdings, ob dies auch weiterhin unter der Marke Kabel Deutschland geschehen wird

Zweifel an einem Überleben von Kabel Deutschland als eigenständiger Marke äußerte nun der im April aus dem Amt scheidende Vorstandschef Adrian von Hammerstein, der in Zukunft im Aufsichtsrat von Vodafone sitzen wird, in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Gefragt, ob geplant sei, die Marke Kabel Deutschland aufzugeben, antwortete von Hammerstein: "Es spricht vieles dafür, sich zukünftig auf die Marke Vodafone zu konzentrieren. Mittelfristig wollen wir alles aus einer Hand anbieten."

Damit könnte die Zukunft der Marke Kabel Deutschland mit der Übernahme durch Vodafone mittelfristig besiegelt sein. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" bestätigte von Hammerstein jedoch noch einmal die bereits von Vodafone-Chef Vittorio Colao bereits formulierten Pläne, künftig auch die DSL- und VDSL-Geschäfte des Unternehmens von Unterföhring aus steuern zu wollen. Rund drei Millionen DSL-Kunden würden somit zu den 8,4 Millionen Kabelkunden von Kabel Deutschland hinzukommen. Insgesamt sehe man sich damit gut für den Wettbewerb mit der Deutschen Telekom gerüstet.

Entwarung konnte von Hammerstein zumindest kurzfristig für die Mitarbeiter von Kabel Deutschland geben. So hätte man mit Vodafone vereinbart, dass es zumindest bis Ende 2014 nicht zu betriebsbedingten Kündigungen und Standortschließungen kommen soll. Wirklich lange hin ist das Ableufen der Frist allerdings nicht. Fraglich bleibt daher, ob es zu größeren interenen Umstrukturierungen im Zuge der Integration von Kabel Deutschland in den Vodafone-Konzern erst im kommenden Jahr kommen könnte.

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